Nachgehakt
Die Hallensituation in Lüdinghausen ist angespannt. Das existierende Hallenangebot reicht für die Nutzung durch Schulen und Vereine gerade aus, auf einige Angebote muss aus Platzgründen verzichtet werden. Einige Schulen sind gezwungen mangels Hallenkapazitäten Sportunterricht in die Nachmittagsstunden zu verlegen. Um die restlichen "freien" Zeiten herrscht heftige Konkurenz zwischen Sportvereinen, Sportgruppen der VHS oder auch z.B. den Fußballern vom Exil. Zudem sind einige zur Zeit genutzte Hallen abgängig. Die alte, kleine Sporthalle der Hauptschule, die Halle der Ostwallgrundschule, die des Canis. Diese drei Einfach-Hallen sind an der Grenze zur Baufälligkeit, nur mit immer aufwendigeren Reparaturen lässt sich der Betrieb aufrechterhalten. Zur weiteren Entwicklung der Sporthallensituation plant die Stadt jetzt ein Gutachten.
Nachgerechnet
Nachdem die Ausschüsse und der Rat im vergangenen Jahr den Startschuss für die Planungen gegeben haben, wurde ein Architektenbüro mit der Detailplanung sowie einer genauen Kostenschätzung für die Leistungssporthalle beauftragt. Die ausgearbeiteten Pläne werden benötigt um Zuschüsse des Landes zu beantragen. Mittlerweile sind auch dank des Haushaltsplans die Kosten des ambitionierten Bauvorhabens bekannt:
Die obigen Summen stellen nämlich nur die Anschaffungsinvestition dar, hinzukommen natürlich für die Nutzung jedes Jahr Unterhaltungskosten. Diese sind dann auch ergebniswirksam, d.h. der Haushalt wird um diesen Betrag jedes Jahr belastet. Hier unterstelle ich der Einfachheit halber erstmal als Betriebskosten 100.000€, dazu kommen noch noch jährliche Abschreibungen von 2% der Investitionssumme, etwa 122.000€. Dagegen muss die jährliche Auflösung des Zuschusses gerechnet werden, 2% von 1,7 Millionen, ~ 35.000€ (Durch die langsame Auflösung des verbuchten Zuschusses werden die jährlichen Abschreibungen abgemildert. Gleichzeitig verringert sich die in der Bilanz als Sonderposten von Dritten gebuchte Förderung). Wird für die Investition ein Kredit aufgenommen, müssen zusätzlich Zinsen gezahlt werden. Angenommen wird eine 50%ige Finanzierung zu 3,5 Prozent Zinsen. Macht ~ 78.000€ Zinsen, womit sich die laufenden ergebniswirksamen Unterhaltskosten für die neue Sporthalle auf geschätzte 265.000 € im Jahr belaufen werden. (das Jahresergebnis stellt gewissermaßen die Gewinn- und Verlustrechnung dar)
Klingt viel, aber angesichts von Ausgaben von 1,1 Millionen € im Jahr für das Hallenbad eine vergleichsweise "günstige" Investition wie ich finde. Ich bleibe auf jeden Fall am Thema dran, auch weil ich mich persönlich ein starker Befürworter einer Leistungssporthalle bin.
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